Alex, Fernsehstar, Gastronom, international erfolgreicher Sänger, Schauspieler im TV sowie bei Hollywood Action Filmen, Cosmopolit, bildender Künstler, Motorradrennfahrer und mit Deiner Frau Britt zusammen erfolgreicher Unternehmer und sozial engagiert. Haben wir etwas vergessen?
Siebzehn Jahre lang habe ich mit meiner Marketingagentur das Kundenbindungsmarketing und das Eventmanagement für Suzuki Deutschland verantwortet. Dazu zählte übrigens ebenfalls ein viel beachtetes Hochglanzmagazin. Um die Frage zu beantworten: Das Marketing ist ein Thema, das sich latent durch mein Leben zieht, wobei ich das Glück hatte, mich stets Themen widmen zu können, die mir persönlich auch am Herzen lagen.
Welches oder welche Deiner Talente treiben Dich aktuell am stärksten an?
Unser Immobilienunternehmen für ausgesuchte Objekte auf Mallorca, das meine Frau Britt und ich zusammen betreiben und in dem wir uns wunderbar gegenseitig ergänzen. Darüber hinaus die erfolgreiche abstrakte Malerei, die mich seit meiner Schulzeit am Bonner Beethoven Gymnasium begleitet und mir eine wunderbare Inspiration, die Möglichkeit des Rückzugs, besonders jedoch jenen Freiraum bietet, mit Abstand neue Perspektiven und kreative Impulse zu entwickeln. Persönliche Emotionen und Erfahrungen fließen in die Kreation meiner Kunstwerke – sie sind eindrucksvoll, sensibel und dennoch stark. Das Werk umfasst abstrakte Impressionen im Großformat, Acryl, Öl mit Struktur auf Leinwand sowie mehrteilige Serien, Objekte und die Fotokunst. Momentan arbeite ich noch in meinem alten Atelier, das gleichzeitig Galerie ist, doch gegen Ende des Jahres werde ich eine Galerie eröffnen, in der mein Schreibtisch und meine Leinwände in angrenzenden Räumen stehen, sodass ich mich zwischen Kreativität und Unternehmensentwicklung, sagen wir, treiben lassen kann. Meine abstrakten Gemälde sind in der Welt der Kunstsammler und -kenner angekommen. Mein Atelier hat sich zu einem Begegnungsraum entwickelt, ein großer, lichter Raum, der meinen Werken den authentischen Hintergrund bietet. Diese besondere Atmosphäre soll auch in der neuen Galerie einziehen. Dafür lassen wir behutsam eine ehemalige, traditionelle Bäckerei in Palma mit typischem mallorquinischem Elementen, wie zum Beispiel dem rustikalen Gewölbekeller, und wunderbarem Ambiente herrichten. Modern, jedoch ohne den Charme und die Authentizität des Ursprungs preiszugeben. Ich freue mich sehr darauf.
Bei Wunderlich leben wir die Leidenschaft Motorrad in all seinen Facetten. Zunächst ausschließlich für BMWs. Doch seit 2022 gilt für unsere Marke Wunderlich Adventure die Devise: Passion. Unlimited. In Deiner Biografie spielt das Motorrad ganz offensichtlich eine große Rolle. Erzähl uns von Deiner persönlichen Passion – was fasziniert Dich am Bike! Schraubst Du am Ende selbst?
Nein! [grinst] Dafür fehlte mir die Zeit. Die Faszination Motorrad hat mich trotzdem stets begleitet. Sie begann ganz früh in meiner Bonner Zeit, in der ich als Gastronom mehrere Restaurantkonzepte entwickelt und erfolgreich betrieben habe. Am Anfang stand eine XL 500, eine Honda Enduro. Ein Kellner besaß damals eine BMW K 100 RS und nach dem Kauf musste er feststellen, dass die Unterhaltskosten eine Nummer zu groß für ihn waren. Wir hatten ein Agreement verabredet, das sich umständehalber ergab: Ich zahlte Versicherung und Steuer, dafür konnte ich die K 100 fahren, wann immer ich wollte. Ich erinnere mich noch an ausgelassene Fahrten über die A 555 vom nördlichen Bonner zum südlichen Kölner Verteilerkreis, im T-Shirt und mit Jeans und mit 240 Sachen auf der Uhr. Der Adrenalinkick hat mir neben der Ausgelassenheit allerdings auch Unbehagen bereitet, denn ich hatte genügend Fantasie mir auszumalen, was passieren kann, mir war die Gefahr durchaus bewusst und sie nötigte mir Respekt ab. Deshalb folgte auf diese Episode eine mit Hinblick auf die Geschwindigkeit unbedenkliche Harley Sporty 1000, der dann noch drei weitere mehr oder eher weniger zuverlässige Bikes aus Milwaukee folgten. Dem Reiz einer Ducati 916 konnte ich jedoch nicht widerstehen, als ich das Bike das erste Mal sah. Die habe ich in der Eifel des Öfteren zügig bewegt, wobei sie mich an meine Grenzen brachte – nie darüber hinaus, denn ich war immer vernünftig genug zu erkennen, wo meine Grenzen liegen. Es folgten Nordschleifentrainings und als Jahreskartenfahrer auf der Grünen Hölle konnte ich meine Leidenschaft ausleben, mit Auslaufzonen und ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Dafür hatte ich die 916 für die Rennstrecke umgerüstet und auch an ersten Rennen beim Team Green teilgenommen, dann folgte die Deutsche Langstreckenmeisterschaft auf einer Honda CBR 1000. Irgendwann, ich stand an einer roten Ampel in Bonn, hielt eine S-Klasse auf der Nebenspur. Die Scheibe summte nach unten und der Fahrer fragte, ob ich nicht die 24h in Oschersleben fahren wollte. Wollte ich! Der ominöse BenzFahrer war Bernd Steinhausen, Bruder von Rolf Steinhausen – ehemaliger Gespannweltmeister und Rennstallbesitzer gewesen. Das war fast unmittelbar nach meiner Teilnahme bei der Premierenstaffel von Big Brother, die mich laut EMNID schlagartig so für mich unfassbar bekannt gemacht hatte, dass mich wohl plötzlich bis zu 94 % der deutschen Bevölkerung kannten. Mein Leben war also auf den Kopf gestellt, hatte gerade einen Vertrag mit einem Fernsehsender und einem Plattenlabel abgeschlossen und deshalb ständig Briefings und Studiotermine in Köln. Deshalb stellten mir die Produzenten einen Helikopter zur Verfügung, der mich zum Training und zum Rennen nach Oschersleben bringen sollte. Als es beim Flug zum Nachtraining wie aus Eimern goss, kamen mir noch im Heli erhebliche Zweifel auf was ich mich nur eingelassen hatte, denn ich war noch nie im Regen gefahren. Es half nichts. Ich fuhr also in Oschersleben raus aus der Box, musste aber nach wenigen Runden wieder zurück, weil das Sitzpad meiner GSX-R 1000 rutschte. Meine Zeiten waren um 4 Sekunden schneller als die eines anderen Teammitgliedes, sodass ich am Renntag an den Start durfte. Es stellte sich heraus, dass ich im Regen wohl richtig schnell war. Das war der Beginn meiner Rennleidenschaft. Nach meinem Einsatz als 37-Jähriger in der 24 h Langstrecken WM 2000 in Oschersleben folgte die Einladung zur IDM Saison 2001 in der 1000er Superstock. Ich bin dann mehrere Jahre für das Team Wilbers in der IDM im Kreis und die 24h von Oschersleben insgesamt dreimal gefahren. Das Ergebnis war durch zwei Stürze meiner Kollegen nicht gerade prickelnd, sie wollten sich immer ganz vorne sehen, das wäre nur mit viel Glück gegangen, da unsere Gegner die TOP Teams aus der Super Bike WM und sonstigen internationalen TOP Rennserien waren. Hätte uns bei bedachter Fahrweise jedoch unter den ersten zehn gesehen, doch bei zwei gravierenden Stürzen pro Lauf natürlich nicht!!! Eine Sekunde weniger pro Runde und das konstant wäre TOPPPP gewesen!
Frank Hoffmann, Wunderlich Geschäftsführer, Motorradrennfahrer und Teammanager von Wunderlich Motorsport sowie 2022 Teammanager in der FIM Endurance World Championship (EWC) für ein Ducati Team, verfügt über einen reichhaltigen Schatz äußerst unterhaltsamer Anekdoten. Dort fällt auch immer wieder Dein Name. Was verbindet Euch? Freundschaft, Rivalität? Bei welchen Rennen habt Ihr Euch gebattelt?
Wir sind beide Kämpfer. Als Rennfahrer in der IDM, in den Langstreckenweltmeisterschaftsläufen willst Du gewinnen. Darin unterscheiden wir uns genauso wenig wie in unserem gegenseitigen, tiefen Respekt. Unser Verhältnis ist das zweier Sportsmänner, die sich nichts schenkten, die harten Bandagen angelegt hatten, die jedoch stets fair miteinander kämpften. Keine Hasardeure, sondern in engen Situationen konnten wir uns im besten Sinne einschätzen und darauf verlassen, dass der andere keinen Mist baut. Diese unausgesprochene, unerschütterliche Verlässlichkeit hat uns, glaube ich, beide sehr geprägt. Und auch verbunden. Franky war meistens einen Tick schneller. Besonders gerne erinnere ich mich an unsere letzten Begegnungen auf den Tracks beim Suzuki SV 650 Twin Cup. Gleiches Material für alle Rennteilnehmer und wir beide als Silberrücken mittendrin. Die Rennen sind echt schnell, dabei weniger brachial und wir konnten unsere ganze weise Rennerfahrung mit großer Gelassenheit taktisch und strategisch ausspielen, besonders bei Qualifyings im Regen. Ich habe es sehr genossen. Und ich bin sicher, Franky auch!
Mit Deiner Frau Britt betreibst Du als Unternehmer die Premium Immobilienagentur EQUUS MALLORCA. Einen erfolgreichen Rennfahrer zeichnen Mut, Härte, der Instinkt für die Lücke, jedoch auch das Talent klug zurückzustecken oder sich einzuteilen, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Hat Dich die Rennfahrerei als Unternehmer mitgeprägt?
Definitiv. Ich gehe noch weiter. Vor der Rennerei habe ich 15 Jahre American Football gespielt. Und Schach. Klingt ambivalent, ist aber so. Hier gilt genauso wie bei unternehmerischen Aspekten klug vorauszudenken, die Chancen blitzschnell erkennen und nutzen und, um aufs Motorradrennen zurückzukommen, auch mal den Hahn zuzumachen. Im Leben, wie im Rennen ist es von Vorteil, ehrlich mit sich zu sein und seine Talente und seine Grenzen zu kennen und zu akzeptieren. Als Typ bin ich eher besonnen, ruhig und zurückhaltend, gleichzeitig entscheidungsfreudig und stets um Lösungen bestrebt, die für alle Seiten nicht nur tragbar oder zufriedenstellend sind, sondern mehr noch für alle Seiten einen Gewinn darstellen. Man sieht sich im Leben immer zweimal, ich kenne keine Missgunst, keinen Neid. Wir wissen alle, jede Medaille hat zwei Seiten, deshalb gilt für mich: Leben und Leben lassen.
Neben dem Motorrad, der Rennerei gibt es noch eine Parallele zwischen Alex Jolig und Wunderlich. Beide sind „Friend of the brand“. Gemeint ist natürlich BMW. Du bist seit 2021 offizieller Markenbotschafter. Wie kam es dazu? Was unterscheidet die BMW von anderen Premium Motorradmarken? Was feierst Du an BMW und was sind Deine Favoriten im Modellprogramm der Bayern?
Es gibt mehr als einen Aspekt, der mich mit BMW verbindet. Einerseits ist es die entspannte Community, die ich unter BMW Motorradfahrern wahrnehme. Die Events, Reisen und Touren von BMW Motorrad bewegen sich auf einem ausgesprochen hohen Level, das auch den Lifestyle der Marke prägt und dem technischen und qualitativen Niveau der BMW Motorräder und Scooter entspricht. Beeindruckt bin ich von „The great Getaway“ einem fast schon familiär anmutenden Event, zu dem mich BMW Motorrad nach Portugal eingeladen hatte. Initial ausgelöst wurde meine BMW Affinität durch die G/S, deren legendärer Ruf bis heute nachhallt. Die aktuelle GS oder auch die R nineT sind optische Knaller. Allerdings würde ich mit der R 18 Bagger gerne einmal um die Welt fahren. Warum nicht mit einer GS – nun, das haben verständlicherweise ja schon viele gemacht, weil die GS perfekt dafür ist, doch ich denke mit einer R18 Bagger ist es eher eine völlig neue Herausforderung, stelle ich mir einfach wahnsinnig spannend vor. Die RR ist auf dem Track gigantisch, technologisch und leistungsmäßig sowieso. Es gibt eine weitere, sehr persönliche Verbindung mit der Marke: Mit meiner Kunst AlexArt habe ich seit nunmehr drei Jahren eine Kooperation mit MINI Karl + Co, sie verkaufen ihre MINIs an ihre Kunden im AlexArt Design, hier können Kunden sich aussuchen, welches meiner Kunstwerke sie sich auf ihren Neuwagen folieren lassen und die AlexArt BMW R nineT Scrambler „Mandelblüte“ habe ich künstlerisch gestaltet und zu einem Unikat gemacht. Für mich ist es bedeutsam, als Markenbotschafter authentisch zu sein. Bei BMW fällt mir das ausgesprochen leicht!
Im Sommer letzten Jahres hast Du mit Deinem YouTube Kanal ALEX MEETS ein von Dir kreiertes Format entwickelt, auf dem Du mit interessanten Persönlichkeiten Deine Insel Mallorca auf zwei BMW Boxern erkundest und mit Deinem Gast übers Motorradfahren und das Leben philosophierst. Bitte erzähl uns mehr davon.
Über allem steht, dass die Liebe zum Motorradfahren verbindet. Mallorca bietet für dieses Format traumhafte Strecken, anspruchsvolle kurvenreiche Gebirgsstrecken genauso wie lang gezogene Abschnitte, die sich flüssig durchsurfen lassen. Die Kulisse ist grandios, die Landschaften erinnern mal an Italien, mal an Südafrika. Das Meer ist allgegenwärtig. Alles zusammen bietet beste Voraussetzungen, um genussvoll und entspannt miteinander zu fahren. Damit ist das Grundthema für meinen jeweiligen Gast und mich abgesteckt, denn die Motorräder, eine BMW R 18 sowie eine BMW R nineT und die Insel bieten eine fantastische, entspannte Basis, in der sich unsere Gespräche frei entwickeln und allerlei Gedanken – durchaus auch hintergründige - entspinnen können – es ist eine Art der Seelenpflege. Mein Gast erlebt die Insel mit einem ganz persönlichen Einblick neu. Und unsere Zuschauer – einerlei ob motorradaffin oder nicht - lernen vielleicht neue, vielleicht unbekannte, jedenfalls interessante Facetten meiner Gäste kennen.
Quelle: https://www.wunderlich.de/up-to-date/inside-wunderlich/inside-magazin/